Franz Zeller
Hilfsarbeiter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Franz Zeller wurde am 31.10.1900 in Krems (Niederösterreich) geboren. Er war Hilfsarbeiter. Franz Zeller schloß sich 1927 der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und 1928 dem republikanischen Schutzbund an.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 15. 3. 1941 wurde Franz Zeller verhaftet und am 12. 6. 1942 gemeinsam mit Ferdinand Strasser und Johann Hoffmann (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 30.9.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„(…) etwa im April 1940, kamen die Kommunisten Leopold Fritzsche (’Toni‘) und Stefanie Engler (’Grete‘) (…) nach Krems. Während eines Spazierganges auf den Kreuzberg erläuterte Fritzsche dem Strasser und Zeller den Aufbau der illegalen KPÖ, erzählte ihnen, dass in St. Pölten bereits eine umfangreiche kommunistische Organisation bestehe, die im wesentlichen aus Betriebsgemeinschaften zur Unterstützung der Angehörigen politischer Häftlinge entstanden sei, von den Kommunisten Ebner, Schmaldienst und August Steindl geführt werde und mit der Provinzorganisationsleitung in Wien in Verbindung stehe. (…) Nach dem Zusammentreffen mit Fritzsche warb Zeller den Hoffmann zur Mitarbeit an. (…) In der Folgezeit gingen Zeller und Hoffmann daran, andere Personen anzuwerben.“
Benennung einer Verkehrsfläche nach Franz Zeller
Eine Verkehrsfläche in Stein/Donau ist nach ihm benannt (Franz-Zeller-Platz).
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
Ursprünglich Gruppe 37-45-20. Im März 1966 exhumiert in die Gruppe 40.
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien